Diagnose 2: Lungenentzündung

 

20.05.20


Auch die darauffolgenden Tage veränderte sich nichts. Mein Vorrat an Schmerzmittel drohte auch schon sein Ende an. Die Schmerzsalbe auf die von allen Seiten geschworen wurde, brachte eben so wenig.

Der Plan war nun, Termine bei der Physio zu vereinbaren da mir dort eventuell jemand helfen kann. Mit einer Wärmebehandlung namens Fango und einer anschließenden "Massage" sollten meine Beschwerden dann bald besser werden. 

Siegessicher betrat ich die Praxis und wartete darauf aufgerufen zu werden. Als ich es mir auf der Liege bequem machte und mein Körper langsam begann sich zu entspannen, konnte ich die Erschöpfung deutlich spüren. Mit ein paar gekonnten Handgriffen, löste die Therapeutin einige Blockaden in meinem Rücken. Auch fanden wir einen Punkt im Schulterberreich der sehr schmerzte und gingen darauf ein. Ich hatte die Hoffnung, das sei der Punkt gewesen, der mich die letzten Tage gequält hatte. Doch wie sich herausstellte, blieb der Schmerz von zuvor weiterhin.

Ich war teilweise erschreckenderweise echt erschöpft, als ich von meinen Terminen wieder nach Hause kam. Ein bis zwei Stunden Schlaf waren das mindeste was ich in Anspruch nahm, sobald ich alles erledigt hatte. 

Die Tage vergingen und nichts verbesserte sich. Im Gegenteil. Nach meinem Backmarathon für Mamas Geburtstag nahm das Unheil seinen Lauf. 

Als am Nachmittag die Gäste eintrafen, war ich so fertig, dass ich mich erneut hinlegen musste. Hinzu kam das ansteigende Gefühl von Panik. Was war los mit mir? Das ist doch nicht normal. Bin ich krank oder sowas in der Art? Fragen über Fragen schwirren durch meine Gedankenwelt und vereinnahmen meine sonst so positiven Ansichten.

Zwei Tage später ließ Heftiges Ein- und Ausatmen begleitet von einem unglaublichen stechendem Schmerz unter der linken Brust die Alarmglocken läuten. Als ich zusammengekauert in meinem Bett lag und weinte gab es kein zurück mehr. Wir packten das nötigste in den Rucksack und fuhren ins Krankenhaus. Keiner konnte und wollte meinen Zustand noch ertragen weder ich noch meine Eltern.


Es mag alles klingen wie eine ausgedachte Geschichte, doch leider war dies mein Leidensweg der ersten zwei Wochen.


Im Krankenhaus angekommen wurde ich sofort isoliert, weil natürlich der Verdacht auf dem Virus Corona lag. Jedoch bewies der Test später Gegenteiliges. 

Man nahm mir Blut ab und untersuchte mich gründlich. Zum späteren Zeitpunkt wurde ich auch zum Röntgen geschickt. Danach folgte die nicht so erfreuliche Diagnose: Lungenentzündung. Der Fleck im Röntgenbild auf meinem unteren Lungenlappen bewies die Diagnose wohl sehr deutlich.

Na prima, dass bedeutete es wird ein längerer Krankenhausaufenthalt. Mit Schmerzmittel und Antibiotika wurde ich nun weiter behandelt. Die Tage verstrichen aber der gewünschte Erfolg von sich lösendem Sekret blieb aus. Stattdessen waren meine Entzündungswerte weiterhin stark erhöht, was die Ärzte stutzig werden ließ.

Ich machte mir nichts groß draus, wird schon wieder (hab ich gedacht), genoß die Stunden ohne Schmerzen und vertrieb mir meine Zeit mit zeichnen oder ging duschen.

Das ich die Zeit unter der Dusche lieber hätte ordentlich genießen sollen, ist mir zu einem späteren Zeitpunkt sehr deutlich klar geworden, aber das erzähle ich euch ein ander mal.

Eure Sally <3


Kommentare

  1. Wie gern würden wir dir die Last abnehmen. Wir sind so STOLZ auf Dich. Du schaffst das. Never give up. "stay strong " Wir lieben Dich. M+P+H.

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  2. Franzi+Rafael+Stanley31/8/20 06:20

    Liebe starke Sally, wir denken jeden Tag an dich und wissen dass Du alles schaffen kannst! Hinter jeder Wolke ist auch immer Sonnenschein ☀️ Wir umarmen Dich ����

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