Mit mir stimmt was nicht


06.05.20

Ein ganz gewöhnlicher Morgen.
Nicht ganz, die stechenden Schmerzen im linken Schulterbereich sind neu. Langsam  versuche ich in den Tag zu starten, doch der Schmerz lässt mich nicht in Frieden. Man könnte meinen ich spinne oder übertreibe aber beim erledigen meiner Schulaufgaben nimmt das Unwohlsein zu. Die Arbeit am Laptop ist aus dem nichts zu einer echten Herausforderung geworden. Trotzdem fällt es mir schwer, meinen Tatendrang erst einmal zu unterbrechen und mich zu sammeln.
Erst diese langandauernden Kopfschmerzen mit einem unfassbar anstrengendem, trockenen Reizhusten und jetzt auch noch das. Verzweifelt wähle ich die Nummer meiner Mama, um sie um Rat zu fragen. Wir vereinbaren, dass mein Nachbar mich zu unserem Hausarzt fährt, dass dieser sich alles genauer anschauen kann.
"Mit mir stimmt etwas nicht."
 
Ein Satz der schon seit Tagen in meinem Kopf herumspukt. Die unterschiedlichsten Symptome zeigen sich bei mir auf und trotzdem weiß ich nicht weiter. Die unendlichen Suchanfragen bei Google bringen mich leider auch nicht zum gewünschten Erfolg. Die Hoffnung liegt nun bei meinem Hausarzt.

Das Betreten der Praxis beängstigt mich ein wenig. Durch die Corona Pandemie wurden einige Hygienemaßnahmen angeschafft und verschärft. Ängstlich trete ich näher zum Empfang und erläutere wer ich bin. Wisst ihr warum ich Angst hab?
Im Kindesalter war ich so gut wie nie krank und wenn doch dann hatte ich jemanden an meiner Seite, wenn wir zum Arzt gegangen waren. Aber jetzt bin ich auf mich allein gestellt.
Ich nahm im Wartezimmer Platz und begann die Zeitschriften zu studieren. Irgendwie musste ich mir meine Zeit vertreiben bis ich aufgerufen werde.

Enttäuschung macht sich in mir breit. Alles was sich der Arzt angesehen hatte, war meine Schulter. Meines Erachtens, aber da bin ich vorsichtig, sehr oberflächlich. Ein paar schnelle Bewegungen die ich vor machen sollte brachten ihn zur Diagnose: Zerrung, ist nach paar Tagen wieder weg. Wärme, Salbe und Ibuprofen sollen helfen und Wunder bewirken.

Am Abend der Schock... Nichts von all den Sachen hatten etwas gebracht. Im Gegenteil, die Schmerzen waren so schlimm geworden, dass wir in die Notaufnahme fuhren.
Drei lange ätzende Stunden vergingen bis wir endlich aufgerufen wurden. Der Arzt begann die Beweglichkeit meiner Gelenke zu checken, schaute noch einmal auf meinen Rücken und sagte dann, wir seien kein Fall für die Notaufnahme.
Stopp, warte was? Ich wurde erneut nicht abgehört, geschweige denn irgendwie gründlich angesehen. Das gibt's doch nicht!
Man muss zugeben, dass zwischen Schulterschmerzen und einem spitzen Gegenstand im Bein ein großer Unterschied liegt aber das wir wieder abgewiesen wurden, lässt mich nachdenklich werden. Der Grund für unser Auftreten in der Notaufnahme war, dass die Schmerzen immer schlimmer und heftiger wurden und mir keiner mehr helfen konnte. Uns ist schon klar, dass man mit einer normalen Zerrung eher eine Physiotherapie aufsucht... aber wem sag ich das schon :(

Diese Erfahrungen drücken ganz schön auf meine sonst so positive Lebenseinstellung. Aber was soll's, Morgen ist ein neuer Tag.
Erschöpft ließ ich mich ins Bett fallen, nichtsahnend was für ein steiniger Weg sich mir noch offenbaren würde.

Eure Sally <3

Kommentare

  1. Mein Engel. Wir sind so stolz auf dich.
    Gib niemals auf! " stay strong "
    Wir lieben Dich.

    AntwortenLöschen
  2. Meine liebe Sally, wir und alle meine Bekannten, denken sehr viel an dich. Du hast eine gewaltige Kraft hinter dir stehen. Du bist sehr stark. Auch ich bin sehr stolz auf dich. Und wir lieben dich !!
    Gib niemals auf !!

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Krebs ist ein Arschloch

Diagnose Krebs und der schlimmste Tag meines Lebens

Der Kampf beginnt